Apple Pie

Apple Pie

Wenn es einen Kuchen gibt, der mich auf gute Gedanken bringt, dann ist es ein warmer Apple Pie. Sobald er im Ofen steht, zieht ein Duft durch das Haus, der mich an die englische Heimat meines Mannes erinnert, irgendwie meine eigene Kindheit – und dann kann ich ganz bequem vom hektischen Alltag loslassen.



Der englische Apple Pie

Der englische Apple Pie, der übrigens im 14. Jahrhundert zum ersten Mal aufgeschrieben wurde, besteht im Grunde aus sehr wenigen Zutaten – und das macht ihn auch schon so spannend. Keine komplizierten Zutaten, keine schwierige Zubereitung und Apfelgeschmack pur. Der Pie besteht aus einem Mürbeteig, der nach der Zubereitung in zwei Hälften geteilt wird. Eine Hälfte befindet sich auf dem Boden der Pie-Form, die andere Hälfte bedeckt die Apfelschicht, die sich in der Mitte befindet. Um einen perfekten Apple Pie zu zaubern, ist die passende Form wichtig. Die sollte recht tief sein, damit man genügend Apfelstücke darin versenken kann und der Kuchen im Ofen dennoch Luft hat zum Atmen.


Apfeleimer
Apple Pie Recipe

Der Apple Pie und seine Füllung

Im ursprünglichen Apple Pie können Zutaten wie Äpfel, Feigen, Brombeeren, Birnen oder Rosinen enthalten sein – übrigens in der Kombination, weil Zucker in früheren Jahrhunderten teuer war und man durch das Obst einen gewissen Süßegrad erhalten wollte. Heute könnt ihr eurem Geschmack dagegen freien Lauf lassen, wobei mir der pure Apfelgeschmack am liebsten ist.


Apple Pie mit Füllung
Apple Pie The British Shop

Die Briten verwenden die Apfelsorte Bramley in aller Regel für den Apple Pie, der ursprünglich aus Nottinghamshire stammt. Die Sorte wird bis heute vor allem in Großbritannien angebaut und schmeckt im rohen Zustand eher sauer, macht sich dafür als Kochapfel toll, weil er nach dem Backen viele seiner Aromen behält. Bramley ist in Deutschland selten zu bekommen und so empfehle ich immer, mit ähnlich, säuerlichen Äpfeln zu backen. Mein Favorit ist der Boskoop, aber auch Sommeräpfel wie der Klarapfel oder der Braeburn, den es häufig im Supermarkt gibt, sind gut geeignet. Jeder von uns hat da sicher seine Lieblingssorte.


Die Verzierungen beim Apple Pie

Der klassische Apple Pie kann von oben übrigens toll verziert werden und ihr findet schier unendliche Variationen dazu im Netz. Man findet ihn im Rautenmuster, mit Herzen überdeckt, Blättern und Blüten oder geflochtenen Zöpfen. Wer viel Zeit hat, kann sich daran versuchen und ein solch gestalteter Pie macht sich auf einer Kaffeetafel sicher toll. Wer nicht so künstlerisch unterwegs ist, braucht sich aber nicht zu grämen. Das Tolle an der britischen Küche ist ja, dass sie auch in ihrer Optik eher rustikal daherkommt. Insofern kann, aber muss der Apple Pie niemals perfekt sein, sondern sollte einen gewissen Cottage Stil behalten.

Bevor ihr loslegt, vielleicht eine wichtige Info zum Mürbeteig. Um ihn perfekt zu verarbeiten, muss der Teig richtig kalt sein. Ihr werdet merken, dass er beim Ausrollen relativ schnell warm und damit etwas zäher wird. Immer so schnell wie möglich arbeiten und den Teig ggf. – wenn ihr mit den Verzierungen beschäftigt seid – in Teilen wieder im Kühlschrank verstauen.


Apple Pie – das Rezept (8 Personen)

Zutaten für den Mürbeteig

  • 450 g Mehl
  • 1 Teelöffel Salz
  • 150 g Zucker
  • 250 g kalte Butter
  • 150 ml Wasser

Zubereitung des Mürbeteigs

  • 450 g Mehl, Salz und Zucker in einer Form miteinander kurz mischen.
  • Kalte Butter in kleine Stücke würfeln und zur Mischung hinzugeben. Mit der Küchenmaschine, dem Handrührgerät oder den Fingern zu einem streuseligen Teig rühren. Das kann eine Weile dauern, nicht verzagen!
  • Vorsichtig sehr kaltes Wasser zugeben, bis eine sämige Masse entsteht, die wie ein Teig aussieht. Ist der Teig noch bröselig, fehlt etwas Wasser, ist er zu cremig, noch etwas Mehl hinzugeben.
  • Aus der Schüssel nehmen und zu einer runden, dicken Platte formen und für zwei Stunden oder länger in den Kühlschrank stellen.


    Zutaten für die Füllung

    • 6-8 säuerliche Äpfel
    • 3 EL etwas brauner Zucker
    • Ggf etwas Zimt, Ingwer oder Rosinen

    Zubereitung der Füllung

    • Äpfel schälen und in nicht zu dünne Spalten schneiden. Die Anzahl der Äpfel variiert je nach Größe – vermutlich braucht ihr zwischen 6 und 8 Äpfel.
    • Gegebenenfalls fügt ihr der Mischung etwas Zucker oder Zimt hinzu. Ich selbst mache es nicht, da mir der Kuchen sonst zu süßt wird und der Zimtgeschmack das Apfelaroma überdeckt. Auch die Zugabe von Rosinen ist natürlich möglich. Ich habe darauf verzichtet, da meine Kinder keine Fans davon sind.



        Apple Pie Rezept
        Apple Pie british


        Zubereitung des Apple Pies

        • Ofen auf 200 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.
        • Apple Pie Form gut einfetten.
        • Teig aus dem Kühlschrank nehmen und mit einem Messer horizontal / längs in zwei Teile schneiden. Einen Teil wieder in den Kühlschrank legen.
        • Den Teig mit einer Küchenrolle auf einer leicht bemehlten Arbeitsplatte einen halben Zentimeter ausrollen und auf die Pie Form legen.
        • Vorsichtig nun den Teig in die Form und die Ränder drücken und den überschüssigen Rest am besten mit einer Küchenschere sauber abschneiden.
        • Äpfel in die Form füllen, sodass in der Mitte eine kleine Kuppel entsteht. Da beim Backen die Äpfel in sich zusammenfallen, bekommt der Pie später eine glatte Fläche. Zur Seite stellen.
        • Nun den zweiten Teig aus dem Kühlschrank nehmen und nach Belieben den oberen Teig formen. Am einfachsten ist es, längliche Streifen mit einem scharfen Messer abzuschneiden und wie ein Gitter auf den Kuchen zu legen. Dazu beginnt ihr in der Mitte mit einem einfachen Kreuz aus Teig und arbeitet euch dann zu den Seiten hin vor. Achtet darauf, dass ihr die Teigspalten immer wieder anheben und unter- bzw. überheben müsst, um die Gitterform zu erhalten. Sieht kompliziert aus, ist es aber nicht. Wichtig ist, dass sich zwischen den Teigstücken Lücken befinden, damit der Kuchen während des Backens atmen kann und schön knusprig wird.
        • Tipp: Wer sich das Gitter nicht zutraut, kann sich mit Ausstechförmchen behalfen. Schön sind Herzen, die sicher jeder in seiner Weihnachtsdose hat oder Blumenmotive, die es im Handel zu kaufen gibt. Die stecht ihr aus und verteilt sie in einem schönen Muster auf dem Pie. Natürlich ist auch eine Kombination von Gitter und Motiven möglich.
        • Den Kuchen dann in den Ofen geben und bei 200 Grad 10 Minuten backen. Danach Temperatur auf 175 Grad drehen und für weitere 50 Minuten backen.
        • Warm mit klassischem Custard, Double Cream oder einer Kugel Eis servieren.


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