Mousehole und ich – das ist irgendwie Liebe auf den ersten Blick gewesen. Zumindest in dem Moment, als ich zum ersten Mal an dem kleinen Hafen stand, der wie ein Hufeisen ins Meer kragt und eine gewaltige Mauer die Menschen hier vor den Winterstürmen des Ozeans schützt.
Aber lasst uns einen Schritt zurückgehen. Mousehole lässt sich ins Deutsche mit Mauseloch übersetzen, spricht sich irgendwie wie Musl aus und alleine das würde dieses Dörfchen schon zum unangefochtenen Star Cornwalls machen. Das kleine Fischerörtchen, in dem man sich wie eine andere Epoche zurückversetzt fühlt, hat nur 850 Einwohner und befindet sich an der südwestlichen Küste Großbritanniens zwischen Land‘s End und Penzance. Kleine Fischerhäuschen, die sich ihren Charme einer früheren Zeit bewahrt haben, liegen wie zusammengestaucht am Hafen, um gemeinsam gen Meer zu blicken. Im Hafen treiben bunte Boote auf dem Wasser oder liegen auf dem Strand, je nachdem, welche Gezeit man gerade erwischt. Dylan Thomas beschrieb Mousehole als schönstes Dorf in England – und damit mag er vielleicht auch Recht haben.
Die Geschichte von Mousehole
Noch im 16. Jahrhundert muss Mousehole einer der wichtigen Hafen der Region gewesen sein. Doch 1595 zerstörten es die Spanier, plünderten das Dorf und rissen es bis auf den Keigwin Arms nieder. Danach wurde Mousehole wiederaufgebaut und erstrahlt seitdem wieder als Fischerhafen mit kleinen Stein-Cottages.

Ein trutziger Pier mit mächtigen Mauern, der bereits 400 vor Christus gebaut wurde, schützt bis heute den Hafen vor der wilden Brandung, die hier gerade durch die Winterstürme auftreten kann. Ein großes Holztor verschließt dann den Hafen und schützt seine Bewohner.
Am Abend, wenn es ruhig wird in Mousehole
Ein Geheimtipp ist Mousehole indes nicht mehr und tausende Menschen strömen im Sommer Tag für Tag in das kleine Dörfchen. Wir haben es uns da einfacher gemacht, einfach hier unser Lager aufgeschlagen, ein Cottage gebucht und eine Weile hier verbracht. So lässt sich Mousehole dann genießen, wenn die ganzen Touristen weg sind.
Zugegeben, es ist nicht ganz einfach, ein Ferienhaus in Mousehole zu finden. Wir waren beide Male in der Osterzeit da und haben Glück gehabt.

Das Fischerhäuschen war zwar winzig (im Prinzip bestehen die Häuser immer aus einem Raum im Erdgeschoss links und rechts, kein Flur mit einer Treppe, die direkt ins Obergeschoss führt – von dort geht es wieder links und rechts in die beiden kleinen Schlafzimmer. Das Bad ist meistens irgendwo angebaut), aber es war wunderschön, am Abend wie die Einheimischen nochmal an den Hafen zu gehen, im Pub ein Pint zu trinken und den Abend so entspannt ausklingen zu lassen. Weiter unten habe ich übrigens ein paar Webseiten aufgeschrieben, über die wir unsere Ferienhäuser buchen, wobei wir tatsächlich fast nur in Cottages übernachten. B&Bs lassen wir wegen des Hundes außen vor.

Parken in Mousehole
So schön Mousehole auch ist, das Parken ist ein Graus. Denn die engen Straßen bieten kaum Platz zum Parken und – wenn wir mal ehrlich sind – auch nicht zum Fahren. Wer einen großen Kombi oder Bus fährt, sollte lieber Abstand davon halten, in das Dörfchen zu fahren, sondern lieber außerhalb des Dorfes parken. Was eigentlich auch nicht so schlecht ist, denn der Weg geht ständig bergab Richtung Hafen und man bekommt auf seinem Weg einen ersten Eindruck des unvergleichlichen Charmes von Mousehole. Selbst, wenn man hier ein Cottage bucht, ist ein Parkplatz meistens nicht inklusive. Aber klar, wer sich traut, darf seinen PKW bis direkt an den Pier fahren und – jetzt wird es richtig cool – darauf parken. Wir haben es einmal gemacht und uns danach entschlossen, doch lieber woanders zu parken.

Sehenswürdigkeiten und Orte in der näheren Umgebung
Eines der tollen Dinge an Mousehole ist zweifelsohne die tolle Location ganz im Westen Cornwalls. Von hier aus lassen sich viele Sehenswürdigkeiten innerhalb von einer halben Stunde erreichen. Um nur einige zu nennen:
- St. Michaels Mount
- Bucht von Lamorna
- Penzance
- Porthcurno
- Land’s End
- Sennen Cove
- St. Ives
Mitbringsel aus Mousehole
So klein der Ort auch ist. Hier findet an einige wunderschöne Shops und Galerien, in denen man das eine oder andere Andenken mitnehmen kann. Unser Mitbringsel aus Cornwall ist das Kinderbuch „The Moushole Mice“ – ein wunderschönes und liebevoll gestaltetes Kinderbuch, das einen mit durch die eigenen Erinnerungen des Ortes nimmt. Für mich ein Must-have.
Die Moushole Lights im Winter – ein Erlebnis der besonderen Art
Ich bin selbst noch nie im Winter in Mousehole gewesen, aber die sogenannten Mousehole Lights sollen unvergesslich schön sein. Warum geht es? Die Weihnachtsbeleuchtung lässt den Hafen und die kleinen Gassen in Mousehole ab Mitte Dezember erstrahlen und die Luft ist gefüllt vom Duft von Glühwein und Essen. Herzstück ist das tausendjährige keltische Kreuz auf St. Clement Island, das von einem Windgenerator grün angetrieben wird. Einzige Ausnahme: Am 19. Dezember wird die Weihnachtsbeleuchtung des Fischerorts zwischen 20 und 21 Uhr ausgeschaltet – in Andenken an einen schweren Sturm am 19. 12. 1981 und dem Versuch, ein Schiff samt Seeleuten zu retten, die in Seenot geraten waren. Das Rettungsboot kam mit der gesamten Besatzung ums Leben.

Welche Infos braucht ihr noch?
Weiterführende Infos kann man ja nie genug haben. Also habe ich eine kleine und unvollständige Liste mit Links und Ideen zusammengestellt, mit denen ihr euch tiefer in euren Besuch in Mousehole einarbeiten könntet.
Essen & Trinken in Moushole – hier finde ich es toll
- The Ship Inn – typischer Pub mit vielen Einheimischen
- 2 Fore Street – leckeres Restaurant (auf jeden Fall reservieren, da es klein ist)
- JessiesDairy – ein typisch britisches Café mit leckerem Eis
- The Rock Pool Café – wunderschöne Lage etwas abseits am Meer
Übernachten in Mousehole
Wir werden immer wieder gefragt, wo wir unsere Cottages finden. Wir suchen generell je nach Region auf verschiedenen Seiten, einige liste ich auch hier einmal auf:


In diesem Sinne: Vielleicht hat euch mein Bericht ein wenig Lust auf Mousehole gemacht. Mit einem Besuch hier könnt ihr wirklich nichts falsch machen. Habt euch wohl und bleibt gesund, Eure Simone
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wohne in Paul oberhalb von Mousehole. Sehr voll im Sommer aber leider ausgestorben im Winter. Trotzdem lebe ich hier sehr gerne.
hihihi, wie Du die Aufteilung der Cottages beschreibst ist das wirklich gewöhnungsbedürftig. Aber wenn man „authentisch“ leben will, gehört das irgendwie auch dazu. Und eurer Freude und Entspannung hat es ja keinen Abbruch getan. Ist per se ein Erlebnis und noch dazu in einen Urlaub eingebunden. So muss das doch. 🙂 LG Julia
Wow – wie aus einem älteren Film entsprungen einfach toll so natürlich und unbescholten. Gefällt mir sehr gut und wäre echt wenn man sich dort in der Nähe befindet ein tolles Ausflugsziel um mal wieder zu sehen was sich so in den letzten Jahren unterscheidend getan hat.
Sehr toller Bericht 🙂 Vielen Dank!
LG Danie
Wow das sieht nach einem wundervollen Ort aus, dort muss ich unbedingt auch mal hin, danke für den Tipp! Dein Beitrag und vor allem die tollen Fotos haben sofort mein Reisefieber geweckt!!❤️
Liebe Grüße und einen schönen Start ins Wochenende!
Kay von http://www.twistheadcats.com
ohh das schaut ja echt total gemütlich aus! ich war noch nie in Cornwall, aber finde diese ländliche Küstengegend sehr schön – besonders im Urlaub um mal runterzukommen! muss mir dieses Reizeziel auf jeden Fall mal merken 🙂
super schöne Fotos und Einblicke, danke dafür!
liebste Grüße auch,
❤ Tina von http://www.liebewasist.com
Ich liebe Urlaub in Cornwall! So eine entzückende, wunderschöne Gegend, ich würde jederzeit sofort wieder hinfahren, und dein Artikel macht definitiv wieder Lust auf schöne Tage dort! Steht jedenfalls auf meiner ToDo-Liste, bald wieder in die Gegend zu kommen!
Guten Abend.
Mich spricht Cornwall bisher nicht wirklich an aber interessant fand ich deinen Beitrag trotzdem.
Liebste Grüße,
Sandra.
Wow! Das sieht einfach total idyllisch und schön aus! Danke für deine vielen Tipps … jetzt weiß ich dass ich da auch hin möchte.
Liebe Grüße
Verena