Englische Gärten

Scotney-Castle Großbritannien Kent

Für die Briten ist ein Garten ein Ort voller Leben, Kraft und Symbolik, aber vor allem voll natürlicher Schönheit. Öffentliche Gärten in England gleichen einem begehbaren Landschaftsgemälde und laden zum Lustwandeln, Verweilen, Träumen und Energietanken ein. 

Lancelot Capability Brown wird als Vater des englischen Landschaftsgartens bezeichnet. Der produktive und kreative britische Landschaftsarchitekt gestaltete im 18. Jahrhundert über 160 öffentliche Gärten und Parkanlagen so um, dass die umliegende Landschaft mit einbezogen wird. So entwickelten sich aus geschlossenen Schlosshöfen öffentliche Parkanlagen, die den Menschen als gesundheitsfördernder Erholungsort, sozialer Treffpunkt und geistiger Inspiration dienten. Auch heute haben die englischen Gärten ihren Zauber bewahrt und bilden ein attraktives Ausflugsziel für Einheimische und Touristen. Nicht selten sind sehenswerte Gebäude oder Schlösser an den Garten angeschlossen, so dass sich die Reise doppelt lohnt. Und in einigen von ihnen könnt ihr sogar eine „fürstliche“ englische Tea Time genießen. Wir verraten euch, wo!

Die Wiege der englischen Gärten

Schöne Gartenanlagen gibt es in England schon seit der Römerzeit vor 2000 Jahren. Aber vor allem seit dem 18. Jahrhundert ist die Gartenkunst ein Markenzeichen britischer Kultur. Und das betrifft nicht nur öffentliche Parkanlagen, auch private Gärten werden liebevoll angelegt und gepflegt – den Briten sind ihre Gärten einfach ans Herz gewachsen! Die öffentlichen Gärten sind staatlich geschützt und werden über die britische Umweltorganisation, dem National Trust, gepflegt und finanziert.

Die englischen Landschaftsgärten, vor allem in Kent, Sussex und Cornwall, zeichnen sich dadurch aus, dass die natürliche Schönheit der Pflanzen in den Vordergrund gestellt wird. Damit unterscheiden sie sich von den barocken französischen Gärten, die in akkuraten geometrischen Formen angelegt sind. Hochgewachsene Bäume mit üppigen Kronen, kleine Seen und Flussläufe sowie eingelassene Natursteine als Weg setzen die Schönheit der Natur in Szene ohne sie zu verbiegen. Der englische Garten gilt als ein lebendiges Kunstwerk, in das der Besucher eintauchen kann.

Südengland – ein großer Garten

Wer eine Reise nach England plant und ein oder mehrere Gärten besuchen möchte, ist im Süden der Insel bestens aufgehoben. Vor allem in den Grafschaften Cornwall, Sussex und Kent gibt es viele Schlösser und Cottages, die von öffentlichen Gärten und Parkanlagen umgeben sind. Ein besonders liebevoll angelegter Garten mit herrschaftlichem Landsitz in Kent ist zum Beispiel „Sissinghurst Castle“. Mit jährlich über 160.000 Besuchern ist sie heute eine der beliebtesten Gartenanlagen der Welt. Nach kurzer Fahrt gelangt ihr von hier nach Sussex zu „Nymans House“, einem englischen Landsitz mit romantischem Garten. Das herrschaftliche alte Steingemäuer wird gerade vom National Trust restauriert. Besucher sind aber herzlich willkommen, um zuzuschauen oder sich auch über die Restaurationsarbeiten zu informieren.

Ebenso informativ wie schön anzusehen sind die „Lost Gardens of Heligan“ in Cornwall. Auf den geführten Touren durch die 80 Hektar große Garten- und Farmlandschaft könnt ihr eine üppig blühende Blumen- und Pflanzenwelt bewundern. In der hofeigenen Bäckerei gibt es selbstgebackenen Kuchen sowie Fleisch- und Milchprodukte aus eigener Herstellung. Jetzt ist es Zeit für den Afternoon Tea! Dafür fahrt ihr ein Stück nach Norden zum „Blenheim Palace“. In der Gartenanlage von Lancelot Capability Brown lässt es sich vortrefflich lustwandeln, bevor ihr euch im Schloss stärkt. Im „Orangery Restaurant“ kann man mit Tee oder Kaffee bis Champagner leckere Tea-Time-Törtchen und Sandwiches in herrschaftlicher Atmosphäre genießen – königlich und köstlich!


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