Ihr habt viele Rosen im Garten? Im März ist die Zeit gekommen, Rosen zu schneiden. Dabei gibt es Unterschiede zwischen Beet- und Strauchrosen, Bodendeckern und Kletterrosen.
Rosen zählen für mich zu den Pflanzen, die ich äußerst ungern schneide. Es tut mir manchmal richtig weh, sie im Frühjahr kräftig zurückzuschneiden. Aber den Pflanzen tut dieser Verjüngungsschritt gut, um ihr Wachstum anzuregen und sie im Sommer voll blühen zu lassen. Auch das Risiko für Krankheiten wie Rosenrost, Sternrußtau oder Mehltau wird so deutlich reduziert.
Wer seine Rosen zurückschneidet, sorgt auch dafür, dass genügend Licht bis ins Innere der Sträucher fällt. Auf diese Weise trocknen die Blätter nach einem Regenguss schneller ab und werden so vor Krankheiten wie Pilzen geschützt.
Ihr habt Angst, etwas falsch zu machen? Keine Sorge. Rosen sind nicht so leicht durch einen Rückschnitt zu vernichten. Die meisten stecken auch radikale Schnitte gut weg. Als Faustregel gilt: Je stärker ihr zurückschneidet, umso stärker ist der Neuaustrieb.
Das richtige Werkzeug zum Rosen schneiden
Gutes Zubehör ist allerdings beim Rosenschnitt wichtig. Denn ohne eine gute Gartenschere mit scharfer Klinge wird der Trieb beim Zurückschneiden mehr gequetscht als geschnitten. Das begünstigt das Risiko, dass sich von hier Krankheiten breitmachen können. Für größere Triebe, zum Beispiel bei besonders alten Rosen oder Kletterrosen, kann eine Astschere helfen.
Wann schneidet man Rosen zurück?
Geschnitten werden die meisten Rosensträucher, bevor sich die erste Blüte zeigt. Erfahrene Gärtner nennen die Forsythienblüte als passenden Zeitpunkt, den man sich gut merken kann. Sobald die Sträucher mit ihren feinen Blüten gelb leuchten, solltet ihr die Rosenschere griffbereit haben. In aller Regel friert es nun nicht mehr so extrem und die Pflanzen können durchaus leichten Frost ertragen.
Einmal blühende Rosen werden übrigens jetzt nicht geschnitten, sondern immer erst nach der Blüte im Sommer. Weil sie bereits im vorherigen Sommer Blütenansätze gebildet haben, kann man diese im Frühjahr nicht schneiden. Sonst bildet die Rose keine Blüten mehr.
Tipp: Es gibt auch Hobbygärtner, die auf den Rückschnitt im Winter schwören. Solltet Ihr diesen Weg versuchen, bleibt euch eine erneute Kontrolle der Rosen im Frühjahr allerdings nicht erspart.
Generelle Schnittempfehlungen
Nachdem ich verschiedene englische Gärtner konsultiert habe, versuche ich, Edel- und Strauchrosen so zurückzuschneiden, dass sie eine schöne V-Form bilden. Dabei sollte es nach Möglichkeit drei bis fünf Haupttriebe geben, die aus dem Boden streben.
- Tote Triebe sehen meistens rötlich oder schwarz aus. Sie werden so weit wie möglich unten an der Basis abgeschnitten. Dazu eignet sich eine größere Astschere, um sich nicht an den Dornen zu verletzen.
- Zum Teil abgestorbene Triebe werden mit einem 45 Grad Schnitt im gesunden Fleisch abgeschnitten.
- Sehr dünne Triebe, die schmaler als ein Bleistift sind, werden entfernt. Sie sind später nicht in der Lage, Blüten zu tragen.
- Wildtriebe sollten ebenfalls entfernt werden. In der Regel wächst ein solcher Trieb aus einem der Hauptstöcke gen Himmel. Er hat eine völlig andere Optik als die übliche Rose, ist nicht veredelt und somit nicht erwünscht.
- Beim eigentlichen Rückschnitt werden die Triebe immer rund 1 Zentimeter über dem außenliegenden Auge in einem 45 Grad Winkel sauber abgeschnitten. Durch den schrägen Schnitt kann sich kein Regenwasser auf der Schnittwunde sammeln und die Pflanze dadurch erkranken.
- Prüft auch den Boden unter dem Strauch. Sofern ihr von Pilz oder anderen Krankheiten befallen Blätter seht, entfernt diese. Das gründliche Reinigen der Schere ist ebenfalls nach dem Schnitt sinnvoll.
- Edelrosen und Strauchrosen sollten einmal im Jahr bis auf 3 bis 4 Augen zurückgeschnitten werden. Will man die Rose verjüngen, schneidet man hin und wieder einen sehr alten Trieb am Boden ab.
- Bodendecker Rosen sollten immer eine kugelige Form haben. 10 bis 15 Zentimeter können beim Rückschnitt gleichmäßig ab.
- Einmal blühende Rosen am besten direkt nach der Blüte im Sommer zurückschneiden. Tote oder kranke triebe dürfen allerdings auch im Frühjahr entfernt werden.
- Viele englische und historische Rosen zählen zu den Strauchrosen, die öfter im Jahr blühen. Sie blühen immer am jungen Trieb. Jährlich werden ein bis zwei alte Triebe entfernt, um die Pflanze jung zu halten. Starke Triebe um ein Drittel kürzen, blühfaule Triebe um zwei Drittel.
- Öfter blühende Kletterrosen an den Trieben leicht einkürzen. Sehr alte Triebe komplett entfernen. Verblühte Blüten im Sommer herausschneiden.
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