Bezahlen in Grossbritannien – so funktioniert es!

Bezahlen in Grossbritannien – so funktioniert es!

Restaurant, Hotel, Tankstelle, Supermarkt und Souvenirshop: Sobald ihr in Großbritannien an die Kasse kommt, helfen euch Euros nicht mehr weiter. In unserem Artikel bereiten wir euch auf die wichtigsten Momente an britischen Kassen vor. Wie funktioniert das bargeldlose Bezahlen? Wie hoch sind Gebühren am Geldautomaten? Und kann man eigentlich nicht doch in Euro bezahlen?


Die Währung in Großbritannien

Im gesamten Vereinigten Königreich zahlt ihr mit Pfund Sterling (GBP), das allgemein auch als Britisches Pfund bezeichnet wird. Das Kürzel „GBP“ steht für Great Britain Pound. Anders als beim Euro wird das Währungssymbol £ dem Geldbetrag vorangestellt. Das „L“ steht für libra, der lateinische Begriff für „Pfund“: 1 Pfund (£1) entspricht 100 Pence (100p).

Die Bank of England gibt in England und Wales folgende Stückelungen aus:

  • Münzen: 1p, 2p, 5p, 10p, 20p, 50p, £1, £2
  • Banknoten: £5, £10,£20, £50

Es gibt jedoch Unterschiede zu Schottland und Nordirland. In den beiden Ländern sind auch £1- und £100-Banknoten geläufig. Generell gilt: Alle Münzen und Banknoten, egal ob von der Bank of England, Bank of Scotland oder der Bank of Ireland sind in ganz Großbritannien offiziell gültig. Allerdings unterscheiden sich die Banknoten in ihrem Äußeren, wodurch nicht jeder Geldempfänger zwingend einen fremden Schein akzeptiert. So kann es euch passieren, dass ihr in einem schottischen Pub mit englischer Banknote bezahlen wollt, der Wirt aber das Geld nicht annimmt. Eine absolute Seltenheit, aber theoretisch möglich. Mit Münzen seid ihr auf der sicheren Seite.

In ihrer Wertigkeit unterscheiden sich die regionalen Banknoten aber nicht. Der aktuelle Wechselkurs liegt derzeit bei EUR/GBP 0,90 (Stand: 01. Juli 2019). Für 1 EUR gibt es somit 0,90 GBP.


Tipp: Wechselt euer Geld in Großbritannien!

Ihr bekommt deutlich mehr für euer Geld, da eure Heimbanken Gebühren erheben, um schwankende Kurse auszugleichen. Die beste Taktik: Einfach Geld am Automaten abheben, sobald ihr samt guter Laune, Sightseeing-Ideen und einem großen Hartkoffer für viele Mitbringsel per Fähre, Zug oder Flugzeug auf britischem Boden ankommt. Wem das zu stressig ist, nimmt etwa zwei Wochen vor der Reise Kontakt mit der Bank auf und lässt sich Geld wechseln.


Bargeldlos bezahlen in Großbritannien

Wie in Deutschland ist es auch in Großbritannien absolut üblich, bargeldlos zu bezahlen. Egal ob in Shops, im Restaurant, im Hotel oder an der Tankstelle – mit einer Kreditkarte könnt ihr meist überall zahlen. Vereinzelt kommt es vor, dass ein Mindestbetrag erreicht sein muss, damit eine Zahlung per Karte akzeptiert wird. Beachtet außerdem, dass einige Hotels oder Dienstleister Zusatzgebühren für eine Kreditkartenzahlung aufschlagen. Ihr werdet schnell merken, dass Kreditkartenzahlungen in Großbritannien wesentlich verbreiteter sind als in Deutschland.

In Großbritannien werden alle gängigen Kreditkarten-Anbieter akzeptiert: Visa, Mastercard, American Express oder Diners Club Card. Bevorzugt ihr, mit eurer EC-Karte bargeldlos zu zahlen, ist dies ohne Probleme möglich. Bei den allermeisten Bezahlprozessen müsst ihr wie gewohnt eure PIN eingeben.

Immer mehr im Trend liegt auch kontaktloses Bezahlen per Debitkarte. Weist eure EC-Karte ein Wellensymbol auf, könnt ihr bis ca. 25,00 Euro Warenwert kontaktlos ohne PIN-Eingabe bezahlen.


Mit EC-Karte in Großbritannien bezahlen: Gebühren

So bequem schnelle Zahlungen und Abhebungen am Automaten in Großbritannien mit der EC-Karte auch sind – häufig verstecken sich saftige Gebühren dahinter. Zum einen veranschlagt das Bankinstitut, dessen Automaten ihr benutzt, Gebühren, zum anderen auch eure Hausbank. Wie hoch sie sind, ist von Bank zu Bank unterschiedlich. Das können zwischen 5,00 und 10,00 Euro sein oder ein festgeschriebener Zinssatz für die abgehobene Summe. Eine detaillierte Übersicht diverser Banken und deren Gebühren findet ihr auf dieser Seite.

Kreditkarten sind im Vergleich zu EC-Karten deutlich günstiger und im Endeffekt das bessere Zahlungsmittel. Viele Banken bieten kostenfreie Zahlungen und Abhebungen mit der Kreditkarte im Ausland an. Allerdings kann es vorkommen, dass britische Banken Gebühren erheben. Informiert euch ausreichend im Vorfeld.

Tipp: Wenn ihr Bargeld abhebt, dann bestenfalls einen größeren Betrag. Vermeidet es, Kleinstbeträge zu ziehen, da gerade per EC-Karte oft Pauschalgebühren anfallen. Die meisten Geldautomaten in Großbritannien zeigen euch am Bildschirm anfallende Gebühren direkt an.


Geldautomaten in Großbritannien – so findet ihr sie

Großbritannien weist ein unheimlich dichtes Netz an Geldautomaten, den ATMs, auf. Sowohl in den Metropolen und Großstädten als auch im ländlichen Raum findet ihr ATMs an beinahe jeder Ecke. Es ist zwar selten, aber solltet ihr einmal keinen Automaten in der Nähe sehen, dann nutzt einfach einen ATM Locator wie den von LINK, einem der größten Netzbetreiber von ATMs in Großbritannien.

Bevor ihr loslegt, checkt unbedingt, ob der Automat eure Karte akzeptiert. Einen Hinweis darauf geben euch die auf dem Bildschirm angezeigten Symbole und Logos: Visa, Maestro, Mastercard und so weiter. Jeder Automat verfügt über eine Sprachauswahl. Solltet ihr im Englischen noch nicht so sattelfest sein, dann wählt einfach die deutsche Sprache aus. Lasst euch nach der Transaktion unbedingt einen Beleg ausdrucken. Sollte es zu Ungereimtheiten kommen, könnt ihr später nach eurer Reise bei eurer Hausbank nachfragen.


Bezahlen in Großbritannien: Bußgelder, Trinkgeld und Euro

Seid ihr mit dem Auto in Großbritannien unterwegs, kann es mal vorkommen, dass eure Parkplatzwahl nicht den Regeln entspricht. Bekommt ihr einen Strafzettel, könnt ihr die Summe direkt überweisen. Die Bankdetails stehen auf dem Knöllchen. Bei Geschwindigkeitsüberschreitungen und kleineren Bagatelldelikten räumt Großbritannien oftmals einen großzügigen Erlass von 50 Prozent des Bußgelds ein, wenn ihr innerhalb einer gesetzten Frist (meist binnen 7 Tage) bezahlt.

Kellner, Taxifahrer, Hotelpagen – in Großbritannien sind Trinkgelder üblich und oft nicht im Gesamtpreis inbegriffen. KellnerInnen erwarten ein Trinkgeld zwischen 10 und 15 Prozent, das ihr nach dem bezahlen in bar auf den Tisch legt. In Pubs und Bars ist der sogenannte „Tip“ nicht Usus – aber dennoch freut man sich darüber. Pagen und Gepäckträger freuen sich in der Regel über 2 Pfund, wenn ihr mit dem Service zufrieden seid. Nach einer Taxifahrt wird der Endpreis meist auf den ganzen Pfund aufgerundet und ein Trinkgeld von 10 Prozent erwartet.


FAQ

Sind Zahlungen mit Euro in Großbritannien möglich?

Nein, in Großbritannien werden Zahlungen mit Euro nicht akzeptiert. Auch nicht an besonderen Orten wie in den Ankunftshäfen in Dover oder Folkstone.

Wie zahle ich auf britischen Parkplätzen bargeldllos?

Es gib verschiedene Apps, mit denen sich in Großbritannien bargeldlos bezahlen lässt. Bekannt ist vor allem RINGGO. Am besten ladet ihr euch die App vor der Reise aufs Handy, damit alles bei der ersten Nutzung eingerichtet ist. Sonst verbraucht Ihr zu viel Datenvolumen.

Wie sicher ist es mit Bargeld in Großbritannien?

Großbritannien unterscheidet sich kaum von anderen Großstädten und so solltet Ihr vor allem bei Citytrips, zum Beispiel in London achtgeben, dass Geld und Wertsachen gut verstaut sind. Am besten gelingt das durch Brustbeutel*, die ihr versteckt unter der Kleidung tragt. Kauft am beten ein Modell, in das man auch direkt den Reisepass hineinstecken kann.



1 thought on “Bezahlen in Grossbritannien – so funktioniert es!”

  • Also wir waren über ein halbes Jahr in Schottland und wir waren echt froh uns früh genug Gedanken über das Bezahlen vor Ort gemacht zu haben. Als Vorbereitung haben wir 500 Pfund bei der örtlichen Sparkasse geholt, ich glaube ich habe noch nie so viel für Devisen gezahlt 😀

    In Schottland selber haben wir alles mit der Kreditkarte am Automaten abgehoben, das war kostenlos und der Umrechnungskurs wirklich fair. Unser Wissen haben wir auf einem Blog festgehalten, hier sind auch ein paar Daten über unserere Ausgaben und die Gebühren festgehalten. Schaut mal vorbei wenn ihr Lust habt. Bei Rückfragen gerne bei mir melden 🙂

    Gruß
    Kristian (von Semester-in-Schottland.de)

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