Wenn die Temperaturen fallen, nasser Morgentau über die Felder zieht und unter den Füßen rotbraune Blätter knirschen, dann steht der Herbst vor der Tür. Zeit also für die Kuscheldecke? Gerne. Allerdings tut es gut, Haus und Wohnung zuerst noch im herbstlichen Ambiente zu dekorieren – am liebsten natürlich im britischen Landhausstil.
Der Herbst steht vor der Tür und mit ihm wandelt sich nicht nur das Gesicht der Natur, sondern auch unsere Kleidung und unser Zuhause. Regenschirm und Regenstiefel halten Einzug, warme Pullover werden aus der Kleiderkiste geholt. Statt kühlender Tartes und Melonen essen wir nun Eintöpfe und Pies. In Großbritannien feiert man überall das Erntefest. Und in der Wohnung werden Holzscheite neben dem Kamin ergänzt und Sofas mit Fellen und Decken ausgelegt.
Im Herbst wandert unser Blick nicht nur, aber immer öfter von draußen nach drinnen. Um sich die letzte Gemütlichkeit im Garten zu bewahren und schließlich nach drinnen zu holen, braucht man zum Glück keine Generalüberholung der Inneneinrichtung. Statt neue Trends einzukaufen, umgeben sich die Briten mit Möbeln und Accessoires, die über eine Saison hinaus Bestand haben – ein wichtiger Aspekt in der britischen Inneneinrichtung, die über Generationen Möbel und damit verbundene Erinnerungen weitergeben. Einige kleine Herbstideen im britischen Stil könnt ihr kinderleicht nachmachen.
Fünf Ideen im englischen Landhausstil
An der Haustür
Die britischen Landsleute lieben Türkränze. Ob aus getrockneten Hortensien, buntem Herbstlaub oder Heidekraut: Am schönsten ist es, wenn sie frisch gebunden sind. Mit einem Rohling, Blumendraht, Naturmaterialien und einem hübschen Band gelingt das auch im Handumdrehen selbst.
Im Garten
Auch wenn es draußen kälter wird, spricht nichts dagegen, nochmal Zeit draußen zu verbringen. Denn häufig ist die Nachmittagssonne noch warm und taucht den Garten in ein schönes Licht. Selbst die englische Teatime lässt sich an sonnigen Herbsttagen nochmal draußen verbringen. Alles, was man dafür braucht, ist ein kleiner Tisch mit Decke*, Bank oder Stühlen – unter einem alten Baum wird es besonders romantisch.
Im Wohnzimmer
Statt neuem Mobiliar investieren die Briten gerne in die eine oder andere Antiquität oder ein Liebhaberstück, man findet sie aber auch auf Floh- und Vintagemärkten. Weggeworfen wird wenig, dafür lieber das eine oder andere in die Jahre gekommene Stück instand gesetzt und um schöne Einzelstücke ergänzt. Der Mittelpunkt des Wohnzimmers bildet jetzt ein gemütliches Sofa mit dicken Bezügen, floralen Kissen, kuscheligen Wolldecken und kleinen Beistelltischen. Dazu passen flauschige Teppiche und Bücherregale mit alten Schmökern. Vor dem Kamin machen sich nostalgische Sitzkissen gut.
An der Wand
Kaum etwas bringt mehr britisches Lebensgefühl ins Haus als opulente Mustertapeten. Ob florale Designs, geometrische Muster oder exotische Prints: Bei der britischen Tapete darf es gerne verspielt zugehen. Achtet allerdings darauf, dass Tapete und Mobiliar gut zueinander passen. Bei der Tapete mit großem Muster gilt: Lieber nur eine kleine Wandfläche verkleiden. Beim kleineren Muster darf man dagegen auch mal die ganze Wand tapezieren.
Aus der Natur
Egal, wo ihr in England hinkommt: Ihr werdet kaum einen Wohnraum finden, wo die Hausherren nicht einen Strauß frischer Blumen platziert haben. Am schönsten sind jetzt im Herbst Sorten, die herbstliches Ambiente ausstrahlen. Frische Sorten wie Astern, Dahlien, Chrysanthemen oder späte Sonnenblumen lassen sich mit knorrigen Zweigen, Beeren oder großblättrigem Herbstlaub kombinieren. Wer keine Schnittblumen mehr hat, kauft sich ein paar Blumen und kombiniert sie mit Fundsachen aus Flora und Fauna. Schön wirkt auch eine einzelne Hortensie, die man ohne Wasser in eine hohe Vase stellt und trocknen lässt. Und selbst zwei bis drei einzelne Äste in einem rustikalen Krug sorgen für einen herbstlichen Akzent.
Englisch einrichten im Herbst: Fazit
Der britische Landhaussstil ist alles – nur eben nicht von der Stange. Das gilt auch für den Herbst, wo man sich viel aus der Natur abschauen und im Wohnraum verwirklichen kann. Und wer DIY mag, kann jetzt Stickbilder erstellen, Kissen aus Wollresten nähen oder bei Schlechtwetter ein Makramee knüpfen. Was auch immer ihr vorhabt: Ich wünsche euch viel Spaß bei der Gestaltung.
Dieser Beitrag ist unter anderem
mit Fotografien von Wayfair, OKA und Limelace entstanden.
Das Titelfoto stammt von OKA.