Wer in Großbritannien unterwegs ist, wird eines nicht verpassen wollen: Den britischen Afternoon Tea. Während wir Deutschen gerne den kompletten Nachmittag zu einem einheitlichen „Kaffee & Kuchen“ zusammenfassen, teilen die Briten den Tag in ganz verschiedene Teezeremonien, wovon einem als Outsider schon mal der Kopf schwirrt, hört sich doch alles gleich an. „Early Morning Tea“, „Afternoon Tea“, „High Tea“ oder „Royal Tea“ sind nur Beispiele der unterschiedliche Begriffe, mit denen die Briten gerne um sich werfen. Wir wollen uns heute aber gar nicht zu tief ins Thema stürzen, sondern konzentrieren uns auf den klassischen Afternoon Tea und was ihr dazu benötigt, wenn ihr ihn zu Hause umsetzen möchtet.
Der Afternoon Tea: Was ist das eigentlich?
Beim Afternoon Tea handelt es sich um ein britisches Ritual, das es bereits seit etwa 1840 gibt. Im Grunde handelt es sich um eine Mini-Mahlzeit am späten Nachmittag, die den größten Hunger bis zum eigentlichen Abendessen gegen 20 Uhr vertreiben soll. Der Afternoon Tea besteht in aller Regel aus drei Gängen, die gerne auf einer sogenannten Etagere angeboten werden. Gang 1 besteht aus Sandwiches, im Gang 2 folgen Scones mit Clotted Cream und Konfitüre. Im dritten Gang darf man sich über Kuchen, Schokolade oder Kekse freuen. Übrigens: Scones waren ursprünglich nicht Teil des Afternoon Teas und sollen erst im 20. Jahrhundert integriert worden sein. Tee ist das britische Nationalgetränk und darf zum Afternoon Tea selbstverständlich nicht fehlen.
Welchen Tee trinke ich zum Afternoon Tea?
Auch wenn sich in Großbritannien viele Teesorten durchgesetzt haben: Im Mittelpunkt steht nach wie vor der Schwarztee. Für die typische Zubereitung gibt man entweder lose Teeblätter oder zwei bis drei Teebeutel in eine Teekanne und brüht sie mit kochendem Wasser auf. Nebenher bereitet man die Teetassen vor, in die – zumindest in unserer Familie – zuerst Milch gegeben wird. Nach einigen Minuten Brühzeit wird der fertige Tee dazu gegossen. Bis heute ist die Frage rund um die Milch übrigens eine Streitfrage, die leidenschaftlich zwischen Anhängern der Milk-in-first (Mif) und Tea-in-first (Tif) diskutiert wird. Zucker ist da unproblematischer, den nimmt man einfach dazu. Gerne wird der aber in Zuckerwürfeln angeboten.
Wer sich übrigens fragt, was mit den verbleibenden Teebeuteln in der Kanne geschieht: Meistens stellt man eine zweite Kanne mit heißem Wasser zur Teekanne und schüttet einfach heißes Wasser nach. So wird der Tee mit der Zeit weniger bitter und man kann weitere Tassen genießen. Neben dem klassischen English Breakfast Tea oder Earl Grey Tea gibt es übrigens zahlreiche regionale und überregionale Marken im Handel, die man zum Afternoon Tea genießen kann.
Wie dekoriere ich meinen Tisch zum Afternoon Tea?
Wer den Afternoon Tea nachmachen möchte und Freunde oder Familie dazu einlädt, sollte auf eine entsprechende Tischdeko achten. Immerhin war es die gehobene Gesellschaft Großbritanniens, die früher in den Genuss des Nachmittagstees kam. Bis heute erinnert die englische Tischkultur daran. Um meinen Afternoon Tea für euch zu fotografieren, hat mir der Versandhandel THE BRITISH SHOP einige bezaubernde Accessoires zur Verfügung gestellt, die wunderschön zum Afternoon Tea passen. Typisch ist die weiße oder florale Tischwäsche, Porzellangeschirr, Stoffservietten, Stabkerzen und ein Blumenbouquet in der Mitte des Tisches.
Sandwiches zum Afternoon Tea
Wir starten mit einigen Tipps rund um die Sandwiches für den Afternoon Tea. Und wer sich nun fragt, wie die genau zubereitet werden: Ich habe euch heute drei klassische und sehr einfache Rezepte mitgebracht.
Sandwich mit Gurke und Cream Cheese
Gurken gehören zu den Klassikern der englischen Teatime. Für diese Sandwiches benötigt ihr 200 g Frischkäse, 4-5 Stangen frische und gehackte Minze, 6-8 Scheiben Weißbrot und eine 1/2 Gurke, die in dünne Scheiben geschnitten wird. Ihr vermischt den Frischkäse mit der Minze und bestreicht die Weißbrotscheiben damit. Wer mag, schneidet die Kruste vom Brot ab oder schneidet die Brotscheiben in eine klassische Dreiecksform. Gurkenscheiben auf den Frischkäse legen und zuklappen. (ergibt 12-16 kleine Sandwiches)
Sandwiches mit Lachs und Cream Cheese
Für das Lachs-Sandwich benötigt ihr die gleichen Zutaten wie im oberen Rezept, ersetzt aber die Gurke durch den Lachs sowie die Minze durch Dill. (ergibt 12 – 16 kleine Sandwiches). Tipp: Indem ihr die Brotscheiben in unterschiedliche Formen schneidet, erhaltet ihr ein schönes Arrangement auf dem Tablett.
Sandwiches mit Ei und Kresse
Hier benötigt ihr 6 hartgekochte Eier, die ihr pellt und in große Stücke schneidet. Weiter sind 1-2 Teelöffel Senf nötig sowie 3-4 Teelöffel Mayonnaise. Salz und Pfeffer benötigt ihr ebenfalls. Für die Sandwiches mixt ihr die Eier, Mayonnaise und Senf in einer Schüssel gut untereinander und schmeckt mit Salz und Pfeffer ab. Wieder nehmt ihr euch 6-8 Scheiben Weißbrot und bestreicht diese mit dem Brotaufstrich. Ein bisschen Kresse obenauf und zuklappen (ergibt 12 – 16 kleine Sandwiches). Tipp: Wer mag, ersetzt das Weißbrot durch Vollkornbrot.
Scones mit Clotted Cream und Jam
Wir sind beim Gang 2, der aus Scones mit Clotted Cream und Konfitüre besteht. Scones schmecken erst mal neutral – wenn man sie denn ohne alles essen würde. Was wir natürlich nicht tun. Denn der England-Liebhaber weiß: Scones werden immer mit der typisch englischen Clotted Cream – einem dicken Rahm aus roher Kuhmilch – und Marmelade gegessen. Und da sind wir auch schon beim erbitterten Streit, den die Einwohner Devons und Cornwalls seit Jahrhunderten unter sich austragen. Wie sehen die perfekten Scones aus: Kommt zuerst die Sahne oder die Marmelade auf das Gebäck? Ich weiß es bis heute nicht, kann mich aber outen: Bei mir gibt es erst Clotted Cream und dann Konfitüre. Schmecken tut allerdings beides. Das klassische Rezept habe ich auf einer eigenen Rezeptseite verewigt. Und selbstverständlich gibt es auch eine vegane Variante.
Süßes zum Abschluss
Wer jetzt noch Hunger hat, darf sich auf einen süßen Abschluss freuen. Denn der Afternoon Tea endet traditionell mit süßen Kleinigkeiten. Eigentlich könnt ihr eurem Geschmack jetzt freien Lauf lassen. Ich nenne euch trotzdem einige Ideen, die immer gut ankommen. Einige davon habe ich selbst bereits gebacken und findet ihr hier im Blog als Rezept verlinkt. Meine Rezepte sind immer in Mengen für große Kuchen angegeben. Sofern ihr kleine Küchlein backen wollt, rechnet die Zutaten einfach herunter.
- Victoria Sponge Cake
- Madeira Cake
- Coffee and Walnut Cake
- Chocolate Hazelnut Cake
- Fruit Cake
- Earl Grey Cake
- Lemon Drizzle Cake
- Blueberry Muffins
- Madeleines
- Fudge
- Brownies
- Macarons
- Brandy Snaps
- Baiser
Dieser Beitrag ist in Kooperation mit THE BRITISH SHOP entstanden.
Ich danke dafür!
Dein Blog ist einfach toll. Vielen Dank dafür
Toller Artikel mit passenden Fotos, tolle Seite!
Thank you a lot!
Einfach köstlich
Danke für den tollen Blog und die Anregungen
Ganz gerne 🙂